Geschichte
Geschichte
Römer
In der Litertatur wird oft ein Dürener Schöffe namens “Johann von der Geyen” als erster Vertreter des Names “Gey” im Jahre 1376 genannt. Ich mag dies jedoch zu beweifeln, da bei meinen Recherchen die Namen “von/van (der) Geyen” eher auf den Ort Geyen im Gemeindegebiet der Stadt Pulheim zurückzuführen ist. Bei meiner Recherche konnte ich im Übrigen ein solches Pachtprotokoll finden, welches jedoch auf den 26. November 1396 datiert ist, also 20 Jahre später. (Link) Dennoch solte berücksichtigt werden, dass es in Gey einen Schöffensitz im Bereich des heutigen Scheffensweges gegeben haben soll. (ggf. daher auch der Name des Scheffensweges/Quelle?). Anzumerken sei auch, dass seit Mindestens 1485 das Rittergeschlecht Hocherbach mit dem Gut Endepohl “Ritter” über Gey war.
Interessanter ist hingegen die Tatsache, dass in genealogischen Datenbanken ein am 12.06.1545 verstorbener N. (Nyt ?) Frambach von Birgel (es ist wahrscheinlich nur der Nachname) mit einer “Metze in der Geyen” verheiratet war, zumal der Ort im Jahr 1476 in schriftlichen Dokumenten ebenfalls “in den Geyen” genannt wird (Quelle?).
, Endepohl, von Spee
Rittergeschlecht Hocherbach
12. Jh: Gedart von Hocherbach
1385: Heinrich von Hocherbach, Schultheiß (Richter) zu Düren
1485: zu Hocherbach gehörten:
– Rittergut Gronau in Straß
– Endepohl in Gey
1549: zu Hocherbach gehörten zusätzlich:
– Eine Getreidemühle
– Die Hausmannssiedlung “Kleinhocherbach” (Leonard-Zimmermann-Straße)
– Getreidemühle in Gey
Hocherbach unterstand zu diesem Zeitpunkt dem Lehen- und Manngericht Birgel.
Der lehenspflichtige Ritter hatte dem Glockenschlag zu folgen und sich dann in Birgel mit Pferd und Harnisch (Ritterrüstung) zu Landesverteidigung einzufinden.
Auch 1549: Hocherbach wurde unter Godard von Wys, genannt Hocherbach, durch den Landesherren, dem Grafen von Jülich, von dieser Lehenspflicht entbunden.
Erbschaft und Heirat:
- von Hersel
- von Wachendorf
- Spede
- um 1600 von Spee
1687 erbt Johann von Spee den Rittersitz
sein Bruder Reinhard den Rittersitz Endepohl in Gey
Später: Freiherr Jodukus von Hall
Im 19. Jh ging er in Bürgerlichen Besitz über
Burggraben wurde 1870 zugeschüttet
Kirchengeschichte
Bis zum Jahr 1476 gehörte Gey der Kirche zu Lendersdorf an, deren Pfarrkirche bereits im Jahre 1222 erwähnung fand.
Kapelle “St. Antonius” | 1476 – 1682
Im Jahr 1476 wurde auf Initiative des Hauses Hocherbach eine kleine Kapelle im Bereich des heutigen Brunnenplatzes erbaut, die bereits dem Heiligen Antonius geweiht war. Jedoch löste dieser Bau heftiger Protest durch die vorgesetzte Instanz, dem Nideggener Stift, aus. Schließlich wurde sogar der Kirchenbann und das päpstliche Interdickt gegen diese Kapellengründung erwirkt.
Letztenendes verlief dieser Streit im Sande und 1682 wurde die Kapelle von Andreas Schmidt aus Leitersbach (?/ggf. Leversbach) erheblich erweitert:
1. Pfarrkiche “St. Antonius” | 1682 – 1920
In diesem Zustand verblieb die Kirche genau 238 Jahre bis zum Jahr 1920. Schließlich wurde auch dieses Kirchengebäude durch die angewachsene Schar von Gläubigen viel zu klein, sodass ein neues und größeres Kirchengebäude benötigt wurde. Zwischenzeitlich war Gey am 17. April 1801 zur selbstständigen Pfarrei erhoben worden.
2. Pfarrkiche “St. Antonius” | 1920er – ca. Ende 2. Weltkrieg
Das neue Gotteshaus wurde vom Geyer Baumeister Wilhelm Huppertz auf dem heute immer noch besteenden Kirchenplatz an der Friedhofstraße im romanischen Stil erbaut. Jedoch sollte sie aufgrund des 2. Weltkrieg nicht wenig mehr als 20 Jahre bestehen. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde der Trum von den abziehenden deutschen Soldaten gesprengt. Dieser fiel dabei genau auf das Kirchenschiff, dass dadurch ebenfalls total zerstört wurde.
3. Pfarrkiche “St. Antonius” | ab 1950
Nach dem Krieg erntstand zwischen 1950 und 1957 unter großen materiellen Schwierigkeiten und mit Hilfe der ganzen Kirchengemeinde schließlich der bis heute bestehende Kirchenneubau. Zweifellos war dabei der damalige Pfarrer Leonard Pleus die treibende Kraft. Wie es in einer Festschrift hieß: “In unermüdlichen und hingebungsvollen Einsatz” bewältigte er diese schwierige Aufgabe. Jedoch trug er durch die erhebliche Mehrbelastung schwere gesundheitliche Schäden davon, sodass er in der Karwoche des Jahres 1970 bereits im Alter von 62 Jahren verstarb.
Pfarrrer von Gey:
Als Quelle dient ein Totebuch der Pfarre Gey (1801-1919), das Anfang 1973 im frühereren Pfarrhaus unter allerlei Schutt aufgefunden und fachgerecht restauriert wurde.
Pfarrer bis 16.04.1801 als Teil von Lendersdorf
Bis 13.07.1804 lebte Rektor Peter Josef Künster in Gey, er soll 58 Jahre als Prister gewirkt haben.
Pfarrer ab 17.04.1801 als selbständige Pfarrre
17.04.1801 – ca. 22.01.1812: Johann Wilhelm Josef Otten
(Der 22.01.1812 ist der letzter Vermerk im Totenbuch von Gey)
Seine Ernennungsurkunde wurde am 17.04.1801 vom damlaligen Administrator des Kölner Erzbischhöflichen Generalvikariats Johann Werner Marx ausgestellt. Unter der Überschrift “Gott allein die Ehre” lautet ihr Inhalt:
“Laienvertreter aus Gey, Horm, Strahse und Langenbroich aus der Pfarre Lendersdorf haben dargelegt, daß sie entsprechend den Gesetzen, die nach der französischen Revolution üblich waren, sich einen eigenen Pfarrer gewählt haben in der Person des Johann Wilhelmm Josef Otten, Priester der Kölner Erzdiözese, mit der Bitte, diesen Geistlichen als Pfarrer zuzulassen und zu bestätigen und ihm die Aufgaben eines Pastors in den genannten Orten zu übertragen. Diese Wahl wird bestätigt.
Somit wird obengenannter Priester Otten die selbständige Seelsorge in der Pfarre Gey übertragen. Es wird ihm aufgegeben, daß er mit großem Eifer die christliche Glaubenslehre verkünde und daß er den Kranken nicht nur die Sakramente spende, sondern sie gerne besuche. Den Sterbenden und Schwerkranken möge er beistehen und ihnen die geistlichen Kraftquellen des Glaubens erschließen.”
1812 – 1816: Ehemalige Ordensleute, die während der französischen Revolution aus ihren Klöstern vertrieben wurden. U.a.:
- Franziskanerpater Spelten
- Aloys Gouders (Starb am 25.06.1819 als Rektor in Langenbroich und wurde in Gey bestattet)
1816 – 1826: Pastor Brewer
1826 – 1840: Pfarrer Stroth
1840 – 30.12.1852: Johann Arnold Geuenich
Sein Grabmahl steht jetzt als “Geyer Kreuz” in der Nähe von Alt-Hubertushöhe.
1853 – Ende 1858: Pastor Bühsel
28.02.1859 – 1863: W. Foegen
Der Kölner Kardinal Geihsel ernannte den 2. Kaplan von St. Aposten in Köln W. Foegen zum Pastor von Gey.
01.12.1863 – 1868: Johann Theodor Breyen
14.12.1868 – 10.04.1895: Hermann Sartor
1895 – 16.05.1919: Gerhard J. Odenthal
1919 – 1923: Josef Rohde
13.10.1923 – 01.06.1949: Franz Viehoff
Leonard Pleus
Karl Kischgens
Georg Neuenhofer